Das Terroir

Unsere Weine sind der Ausdruck eines Terroirs uralter Schieferböden. Die Gesteinsformation der «Monts de Faugères» entstand vor 340 Millionen Jahren im geologischen Zeitalter des Karbons. Es ist dieselbe Epoche, aus der die wenigen Urgestein-Wein-Terroirs Europas stammen, insbesondere diejenigen der Mosel, des Priorat, der Côte-Rôtie, des Burgenlands und des Douro-Tals.

weiterlesen
Das Felsgestein der «Monts de Faugères» ist ein metamorphes Gestein, welches in Form von schieferartigen Lamellen gespalten ist. Dank der Spaltbarkeit des Felsens gelingt es den Rebstöcken ein tiefes Wurzelsystem zu entfalten, sodass sie selbst während den sehr trockenen mediterranen Sommern immer etwas Feuchtigkeit finden. Wie alle grossen Terroirs, besitzt dasjenige von Faugères eine ausgleichende Wirkung, wodurch sehr harmonische Weine entstehen. Das Urgestein der «Monts de Faugères» ist reich an Mineralien, beispielsweise an Eisen und Magnesium. Diese verleihen unseren Weinen ihre ausgeprägte und charakteristische Mineralität. Die Spaltbarkeit und der Mineralgehalt des Schiefers variieren von einer Parzelle zur anderen, was jeder Reblage eine individuelle Note des Terroirs verleiht.

    Der Schiefer

    Herkunft des Schiefers Die Schiefer-Gesteinsformationen der "Monts de Faugères" entstanden in der Erdfrühzeit (Pläozoikum) vor 300 bis 350 Mio. Jahren im geologischen Zeitalter des Karbons. Sie sind Teil des mehrere hundert Millionen Jahre alten "Variszischen Gebirges" des Urkontinents "Gondwana", welches heute in Europa noch an einigen Stellen an der Erdoberfläche in Erscheinung tritt.

    weiterlesen

    Dies sind Gebiete Westspaniens, Teile der Pyrenäen und des französischen Zentralmassifs, die Bretagne und der Westen Englands, die nordfranzösischen Ardennen und das westdeutsche Rheinische Schiefergebrige, Böhmen sowie gewisse Gebiete der schweizerischen und österreichischen Alpen. Es gibt in Europa nur eine Handvoll Weinbaugebiete, welche sich auf Urgesteinsböden aus Schiefer, Granit oder Gneiss befinden. Im Zeitalter des Karbons bestanden auf der Erdoberfäche bereits erste Pflanzen- und Baumarten, wie beispielsweise der Vorläufer des Farnkrauts, aber auch erste Formen von Amphibien und Reptilien. Das Klima war feucht und warm.

    Entstehung des Schiefers Der Schiefer in Faugères entstand durch Ablagerungen in Form von Ton und Sand. Als sich die Kontinente zu verschieben begannen, gerieten diese Schichten in die Tiefe, wo sie durch Wärme und hohen Druck in Granit, Gneiss oder Schiefer umgewandelt wurden. Im Erdmittelalter (Mesozoikum) entstanden über diesen alten Schichten Ablagerungen der Meere in Form von Kalkgesteinsformationen, welche heute die Landschaften Südfrankreichs und weiter Teile Europas prägen. Die Grosszahl der Weingebiete Europas liegen deshalb auf jüngeren kalkhaltigen Böden. In der Erdneuzeit (Känozoikum) wurden in der Gegend um Faugères die Kalkgesteinsschichten des Mesozoikums wegerodiert, sodass in diesem kleinen Gebiet die Urgesteinsschichten wieder zum Vorschein traten.

    Eigenheiten des Schiefers Die Schieferböden in Faugères sind - wie alle Urgesteinsböden - reich an Mineralien, dafür sehr arm an Kalk. Dies ist der Grund, weshalb diese Böden sauer sind bzw. einen tiefen pH-Wert aufweisen. Die natürliche Vegetation auf sauren Schieferböden ist wesentlich anders als diejenige auf basischen Kalkböden. Typisch sind etwa der wilde Fenchel, Kastanienbäume oder das Farnkraut. Ebenso gedeihen Rebstöcke anders als auf Kalkböden, und die Weine unterscheiden sich sehr stark.

    Der Schiefer hat die Eigenheit, dass er dank kapillarer Kräfte in seinen Spalten grössere Mengen an Wasser speichern kann. Für die Rebstöcke ist dies im Klima Südfrankreichs ausserordentlich wichtig, denn dies ermöglicht ihnen selbst bei grosser Trockenheit im Sommer immer etwas Feuchtigkeit zu finden.

    Der Schiefer variiert von einer Wein-Parzelle zur anderen. An gewissen Orten ist dieser aufgrund seines Eisengehalts rötlich, an anderen ist er je nach Mineraliengehalt rostbraun, gräulich, bläulich oder fast schwarz. Ebenfalls variiert die Spaltbarkeit des Schiefers von einem Ort zum anderen. Jedes Schiefergestein erzählt eine andere Geschichte aus der Urzeit unseres Planeten.

    Für Winzer wie uns ist es die grösste und gleichzeitig die interessanteste Herausforderung, die Mineralität des Schiefers jeder Parzelle in unseren Weinen möglichst stark zum Ausdruck zu bringen.

      Die Weinberge

      Unsere Weinberge befinden sich einige wenige Kilometer westlich von Faugères, zwischen den beiden Weilern Lenthéric und La Liquière. Unsere insgesamt 9 Hektaren verteilen sich auf vier nahe beieinander gelegenen Hügelzüge. An jedem der vier Orte haben wir, ausgehend von der Ausrichtung der Hanglage sowie der Bodenbeschaffenheit mehrere Parzellen angelegt. Insgesamt sind es 17 Rebparzellen.

      weiterlesen

      Weinberg «Fruitiers» Im Weinberg «Fruitiers» wachsen auf einer Höhe von 250 Metern über Meer auf einem Hektar, mit alten Steinmauern sowie Pfirsich- und Mandelbäumen durchsetzt, 80-jährige Grenache- und Carignanstöcke. Diese ergeben jedes Jahr ausgesprochen mineralische und gehaltvolle Weine. Weiter oben auf dem Hügel gedeiht eine weitere Hektar eines 60-jährigen Carignan. Unten am Hügel, gegen Osten geneigt haben wir eine halbe Hektare der fruchtigen Sorte Cinsault angepflanzt.

      Weinberge «Bouzigues» und «Jardins» Im nahe gelegenen Weinberg «Bouzigues», der Flurname stammt aus dem alten okzitanischen Wort «bodiga», was «Rodung» bedeutet, haben wir an sehr kargen und sonnenverwöhnten Südwestlagen zwei Parzellen mit je einer halben Hektare Mourvèdre sowie eine weitere halbe Hektare Grenache gepflanzt. Auf der Kuppe des Hügels gedeihen an zwei Orten je eine halbe Hektare Grenache. An den etwas kühleren und dem Wind ausgesetzten Nordostlagen des Hügelzugs mit dem Flurnamen «Jardins», was auf französisch «Garten» bedeutet, gedeihen je eine Parzelle von einem halben Hektar Syrah sowie ein halber Hektar steiler Terassenlagen, ebenfalls mit Syrah. Sie ergeben Syrahweine mit viel Frische und Eleganz.

      Weinberge "Lentillières" und "Fenouillet" Knapp einen Kilometer weiter nördlich befinden sich die Lagen der «Lentillières» und des «Fenouillet», beides Namen, welche auf die frühere Anpflanzung von Linsen sowie auf das Vorkommen von wildem Fenchel hinweisen. An der Südwestlage gedeiht sonnenverwöhnt eine halbe Hektare Mourvèdre. Auf dem kargen und steinigen sowie sehr windexponierten Plateau des Hügelzugs wachsen eine Hektare Carignan sowie ein halber Hektar Grenache. Hier haben wir auch zwei Olivenhaine angelegt. An einer kleinen Nordlage wächst ausserdem Syrah.

      Weinberg «Magnoux» Ein weiterer Kilometer nördlich befindet sich, unweit der ersten Wälder des Cevennengebirges auf 400 Metern über Meer der Weinberg «Magnoux». An einer Südlage gedeiht eine halbe Hektar Grenache, an einer nordorientierten Lage eine halbe Hektar Syrah.

      Alle unsere Arbeiten, wie der Rebschnitt, die Düngung, die Bodenbearbeitung sowie auch der Erntezeitpunkt, die anschliessende Dauer der Maischegärung im Keller usw. gestalten wir jedes Jahr entsprechend den individuellen Gegebenheiten jeder einzelnen Parzelle.